Wie viel Sicherheit braucht der Mensch? Freiheit, wie geht das? Verbrechen von morgen heute bekämpfen. Erfolgreiche Verhandlungsführung bei Geiselnahmen in Arbeitsagenturen. Hubschraubereinsätze gegen Graffiti-Sprayer. Was tun gegen fanatische Verehrer, die ihre Opfer im Liebeswahn verfolgen? Fragen und Themen aus dem Curriculum der POLIZEYSCHULE.
Inspiriert von Schillers Dramenfragment erprobt sich Die Polizey an gegenwärtigen und zukünftigen Diskursen der Inneren Sicherheit, der sozialen Entsicherung und des unbewussten Gehorsams.
Text: Till Müller-Klug
Regie & Ausstattung: Kranz/Nordalm (Daniela Kranz & Jenke Nordalm)
Mit: Katharina Hainl, Christopher Novak, M.J. Rodewald, Linda Sixt, Marianne Thielmann
Regieassistenz: Dagmara Lutoslawska
2005, Staatstheater Meiningen, im Rahmen des Schiller-Festivals 2005, Uraufführung am 19.06.2005
“Mit einer weiteren Schillerrarität setzten die Meininger selbst noch einen unvermutet heiteren Kontrapunkt: Für ‚Die Polizey’ gibt es nicht mal ein Textfragment von Schiller, sondern nur die Idee und eine Materialsammlung. Wenn Autor Till Müler-Klug daraus eine Farce, eine komödiantische Show in eienr Polizeischule von heute macht, dann kann er sich zumindest auf Schillers Unentschiedenheit berufen, der einen komödiantischen Zugang selbst nicht ausgeschlossen hatte. In der…Bühnenversion des Inszenierungsduos Daniela Kranz und Jenke Nordalm schlittern die …’Anwärter’… in die psychologischen Fänge des verbalen Selbstverständnisses ihrer Aufgaben und verheddern sich schließlich in den Rollenspielen für eine sich mehr und mehr verselbststän-digende Prävention. Verbrechen verhindern, bevor sie entstehen, gegen Sprayer, Stalker und Entführer; für die innere Sicherheit und mit ständigem Bericht an den ‚lieben Onkel Otto Sch…”
Neues Deutschland, 23.06.05